„Jede Woche besuchte ein querschnittsgelähmter, junger Mann meinen eher sportlich orientierten Yogakurs. Er saß mit geschlossenen Augen in seinem Rollstuhl völlig regungslos hinten im Raum. Am Ende der Stunde wirkte er stets zutiefst entspannt und zufrieden. Eines Tages unterhielten wir uns und ich fragte ihn, ob ihn es nicht traurig stimme, dass er die Übungen nicht mit dem Körper ausführen könne. Er lächelte und sagte, dass er jede Übung im Geiste mitmache. Er spüre, wie wohltuend die Übungen seien und sein Arzt habe ihm sogar bescheinigt, dass er erstaunlicherweise Muskelmasse aufgebaut und Verspannungen abgebaut habe. Zudem sei er – seit er die Yogastunden besucht – viel mehr mit sich und seinem Körper im Reinen und er spüre eine tiefe innere Zufriedenheit.“
YOGA – MIT EINSCHRÄNKUNGEN
E1
Yoga bei körperlichen Beschwerden
Ein gesunder Mensch hat 1.000 Wünsche, doch ein kranker Mensch hat nur einen! Wir allen waren schon mal krank und wissen, wie sehr uns gesundheitliche Probleme einschränken und sich auf unseren Gemütszustand auswirken. Mit gesundheitlichen Einschränkungen können wir viele Sportarten nicht ausüben – wie verhält es sich mit Yoga?
Bewegung hilft! Und Yoga ist Bewegung. Viele körperliche Beschwerden basieren auf einer Störung der Funktionen des Bewegungsapparats. Bewegung verbessert diese Funktionen, die Beschwerden können dadurch reduziert und gegebenenfalls sogar behoben werden.
Bei fast allen Heilbehandlungen spielt Bewegung eine große Rolle, sei es in Form von Krankengymnastik, Massagen und Manueller Therapie – oder moderner beim Tai-Chi, Waldbaden und tiergestützten Therapieformen.
Wurde früher nach einer Verletzung oder Krankheit Ruhe und Bewegungslosigkeit verordnet, so hat sich dies genau ins Gegenteil gewandelt: So früh wie möglich wird nach einer Verletzung oder Operation mit der Mobilisierung und sanften Bewegungen begonnen.
Bewegung – und somit auch Yoga – ist ein hervorragendes Heilmittel und richtig eingesetzt hat es so gut wie keine Nebenwirkungen!
Der in Yogakreisen berühmte Ausspruch eines großen Yogameisters „Jeder Mensch kann Yoga üben, solange er atmen kann“ beantwortet eindeutig die Frage, ob es wohl möglich ist, mit körperlichen Beschwerden eine Yogapraxis zu etablieren.
E2
Yoga bei chronischen Erkrankungen
Bis sich eine chronische Erkrankung manifestiert dauert es Monate und Jahre. Oft gründen die Ursachen tief und können nicht unbedingt auf den ersten Blick diagnostiziert und benannt werden.
Im Vergleich zu anderen Sportarten ermöglicht uns Yoga einen Zugang zu unserem Inneren, der sich kaum mit Worten beschreiben lässt. Wir verbessern unsere intrinsische Wahrnehmung, entwickeln mit der Zeit einen besseren und intensiveren Zugang zu uns selbst. Dadurch finden wir oft den Schlüssel zu den vorliegenden Beschwerden und Erkrankungen.
Was wir mitbringen müssen ist Geduld und ein sanfter, liebevoller Umgang mit uns selbst. Geben wir unseren chronischen Beschwerden die Zeit, sich langsam zu verabschieden! Schließlich waren sie geraume Zeit ein Teil von uns. Jede Linderung der Schmerzen und jeder Schritt in Richtung Genesung schenkt uns mehr Lebensqualität und mehr Lebensfreude.
E3
Yoga bei psychischen Erkrankungen
Zahlreiche Studien der vergangenen Jahre belegen die Wirksamkeit von Yoga in Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen und Beschwerden. Im Gegensatz zu anderen Bewegungsformen beeinflusst Yoga unser neuronales System. Die einzigartige, jahrtausendalte Kombination aus Bewegung, Atem und Achtsamkeit spüren wir unmittelbar – und zwar nicht nur auf körperlicher, sondern vor allem auf geistiger und seelischer Ebene. Schon nach den ersten Yogastunden kann sich eine deutliche Veränderung bzw. Verbesserung einstellen.
Eine regelmäßige Yogapraxis, die auf jeden Fall Atemübungen (Pranayama) und Meditation miteinbezieht ist unerlässlich. Keinesfalls darf Leistungsdruck oder eine Überforderung entstehen. Hier spielt das Verhältnis zwischen Yogaschüler und Yogalehrer eine wichtige Rolle: Vertraut der Yogaschüler dem Lehrer, so kann er sich auf den Prozess einlassen und die Übungen können ihre Wirkung auf allen Ebenen – vor allem auch auf der psychischen – entfalten.
E4
Unterstütz Yoga meine Genesung?
Eine solide und fundierte Yogapraxis wird sich positiv im gesamten Organismus bemerkbar machen. Yoga wirkt von außen nach innen. Wir beginnen mit körperlichen Übungen, die im Idealfall auf die Beschwerden abgestimmt sind. Somit spüren wir auf dieser Ebene eine Veränderung: Heilung findet statt, Schmerzen reduzieren sich, der Körper wird kräftiger und leistungsfähiger.
Mit der Zeit lernen wir, unseren Körper und unsere Emotionen besser wahrzunehmen. Wir spüren kleine Veränderungen und können diese neutral beobachten, ohne dass wir uns in Gefühlen und Schmerzen verlieren. Uns wird bewusst, dass sich alles im steten Wandel befindet – auch unsere Beschwerden, unser Körper, unsere Emotionen und Gedanken.
Ich habe es noch nie erlebt, dass ein qualitativ guter Yogaunterricht eine Genesung nicht gefördert hat. Ganz im Gegenteil: 90% meiner Teilnehmer*innen berichten mir über kurz oder lang, wie sich kleine und größere Beschwerden reduzieren und oft ganz verschwinden.
E5
Macht Yoga-Therapie für mich Sinn?
Yoga-Therapie ist in aller Mund und hat viele verschieden Ansätze. Sie kann sich ganz auf den Bewegungsapparat oder einen Teil davon beziehen. Ein anderer Ansatz konzentriert sich auf die Psyche und den Geist.
Bei gängigen Beschwerden wie z.B. Rückenschmerzen oder Verspannungen im Schulterbereich ist Yoga-Therapie nicht zwingend erforderlich. Hier wird der regelmäßige Besuch eines Yogakurses bereits Linderung bringen.
Bei länger andauernden, sehr spezifischen Beschwerden hingegen macht Yoga-Therapie mit Einzelstunden auf jeden Fall Sinn. Hierbei wird eine individuelle Übungsabfolge mit dem Yogaschüler erarbeitet, welche dieser regelmäßig (zuhause) übt. Somit wird der Heilungsprozess gezielt angestoßen und die Übungen werden in bestimmten Abständen dem aktuellen Gesundheitszustand angepasst.
Viele Yogalehrer haben mittlerweile hervorragende Qualifikationen in Sachen Yoga-Therapie und können zu einem wertvollen Wegbegleiter aus der Krankheit werden.
E6
In welchem Fall kann ich kein Yoga machen?
Wie bereits oben zitiert – solange wir atmen, können wir Yoga machen. Yoga besteht nicht nur aus körperlichen Übungen. Ursprünglich waren die geistigen Übungen, die oft durch spezifisches Atmen vorbereitet werden, die Essenz des Yoga.
Daher ist es sogar bei einer akuten Erkrankung, direkt nach einer Operation oder bei starken Einschränkungen möglich, Yoga zu praktizieren.
Folgender Bericht einer Yogalehrerin hat sich tief in meinem Gedächtnis verankert:
E7
Unser Angebot für dich
Unser großes Anliegen ist es, Menschen in Bewegung zu bringen – und für jeden Mensch die für ihn passende Bewegungsform zu finden. Yoga bietet uns gerade im Bereich von körperlichen Einschränkungen und Beschwerden ein großes Spektrum.
Unsere qualifizierten Yogalehrer haben sich auf unterschiedliche Formen des Yoga spezialisiert und bilden sich regelmäßig fort. Da wir auch Rehasport anbieten können wir sich ergänzende Therapieansätze miteinander kombinieren, um deine Gesundung und deinen Heilungsprozess bestmöglich zu unterstützen.
Unsere Flexibilität ist ein weiterer Pluspunkt: Yogakurse in Kleingruppen in den wunderschönen Räumlichkeiten unserer Sportscheune, individuell auf dich abgestimmte Einzelstunden oder sogar ein Hausbesuch – wir finden den für dich passenden Rahmen, in dem du dich ganz und gar wohlfühlst.
Du hast das Gefühl, du bist bei uns richtig?
Dann nimm Kontakt mit uns auf. Für ein erstes Gespräch stehen wir dir telefonisch oder persönlich zur Verfügung.